Projekterklärung 1

ÖKOLOGISCHE UND MITMENSCHLICHE STRUKTUREN
FÜR DIE HEILUNG DES LEBENS AUF DER ERDE

Das Projekt der Heilungsbiotope und das Experiment
"Monte Cerro"


TEIL I
DAS PROJEKT IM ERSTEN ÜBERBLICK

Die Entwicklung der Menschheit scheint in eine Sackgasse zu laufen, die mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr überwunden werden kann. Die Arbeit von Abteilungen der UNO, von NGO-Gruppen und unzähligen Friedensprojekten ist wichtig und unerläßlich, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß kaum noch eine positive Zielorientierung von globaler Größenordnung existiert. Unter den gegebenen Voraussetzungen ist eine überzeugende Perspektive für ein gewaltfreies Zusammenleben der Bewohner unseres Planeten nicht mehr erkennbar. Um günstigere Voraussetzungen zu schaffen, müßten Zentren entstehen, in denen ein gewaltfreies Zusammenleben des Menschen mit allen Mitgeschöpfen exemplarisch durchdacht und entwickelt werden kann. Der reale Aufbau solcher Zentren ist das Ziel des Projekts der Heilungsbiotope.

Das Projekt besteht im Aufbau internationaler, möglichst autarker Gemeinwesen, in denen die Lebensbedingungen für eine gewaltfreie Zukunft erforscht und verwirklicht werden. Es ist das Resultat einer langjährigen Forschungsarbeit in Deutschland, der Schweiz und in Portugal, wo einige Gruppen an einem Konzept gearbeitet haben, um auf die weltweite Globalisierung der Gewalt mit neuen Gedanken für eine weltweite Globalisierung des Friedens zu antworten. Inzwischen bestehen enge Kontakte zu Gruppen in Kolumbien (Gloria Cuartas), Indien (Maria Mangte, Vasamalli Kurtaz vom Stamm der Todas), Kroatien (Balkan Sunflowers) und vor allem in Israel und Palästina (Neve Shalom, Hamakom, Hopeflower School, CCRR, etc.)
Die neuen Zentren nennen sich "Heilungsbiotope" oder "Friedensdörfer". Das erste entsteht seit einigen Jahren in der Zukunftswerkstatt Tamera im südlichen Portugal. Das nächste ist geplant für Israel/Palästina. Was in den Zentren entwickelt werden soll, ist eine Art "Biosphäre 2", aber nicht mehr als abgeschlossenes Ökosystem wie in Arizona, sondern als ein neues Lebenssystem, welches in der Lage ist, die Lebensbereiche von Mensch und Natur, Soziosphäre und Biosphäre gewaltfrei zu verbinden und in den menschlichen Gemeinschaften die dafür notwendigen inneren (sozialen, menschlichen, spirituellen) Voraussetzungen zu schaffen.

Im Rahmen dieses Projekts soll auf dem 134 ha großen Gelände des Heilungsbiotops 1 Tamera vom 1. Mai 2006 an das dreijährige Experiment "Monte Cerro" mit 200 Teilnehmern durchgeführt werden. "Monte Cerro" ist der (vorläufige) Name des Experiments und die portugiesische Bezeichnung des Geländes, auf dem es stattfindet. Die 200 Teilnehmer des Experiments sollen drei Jahre lang zusammen leben, zusammen arbeiten, zusammen denken. Es sollen die Möglichkeiten menschlichen Zusammenlebens und eines Zusammenlebens von Mensch und Natur erforscht werden. Dabei sollen alle Fragen des Zusammenlebens - soziale Organisation, Geschlechterrollen, Ökologie, Ethik etc. - neu betrachtet werden. Es dreht sich um die Frage: Wie erzeugen wir reale Lebensstrukturen ohne Angst und Gewalt? Unter welchen Bedingungen könnte eine solidarische menschliche Kultur entstehen? Gibt es neue Lösungsmöglichkeiten für das zentrale Thema von Liebe, Sexualität und Partnerschaft? Wie entsteht Vertrauen? Wie entsteht Glück? Wie entsteht eine neue Integration der menschlichen Welt in die höheren Ordnungen des Lebens und der Schöpfung?

Das Gelände des Heilungsbiotops 1 Tamera besaß am Anfang keine bewohnbare Struktur, weder Wasser noch Strom noch Unterkünfte (außer einigen ausbaubaren Bauruinen). Bewußt wählte die startende Forschungsgruppe einfachste Lebensverhältnisse, um von dieser Ausgangssituation her neue Lösungsmodelle zu entwickeln. Auf dem Gelände leben heute ca. 80 Menschen in provisorischen Unterkünften, um die für das Experiment notwendige Infrastruktur vorzubereiten. Gesucht werden Fachleute, vor allem für Technologie (Wasser, Information, Energieversorgung), Ökologie, Architektur, Unfallmedizin, Werkstatt und Verwaltung. Außerdem werden dringend Gelder für die Vorbereitungen gebraucht. Hierfür ist die Gründung einer gemeinnützigen Stiftung in der Schweiz geplant.

Das Projekt enthält folgende Grundgedanken:
Erstens: Die äußere (wirtschaftliche, militärische) Gewalt, die heute global gegen Natur, Völker und Biosphäre ausgeübt wird, ist verbunden mit einer inneren (seelischen, geistigen) Zerrüttung und Entwurzelung des menschlichen Lebens auf der Erde. Die ökologische und die psychologisch/spirituelle Zerstörung sind zwei Seiten desselben Gesamtproblems. Sie können nur in der Zusammenschau richtig verstanden und gelöst werden.
Zweitens: Die aus der Zerstörung hervorgehenden menschlichen Probleme sind die Folge einer kollektiven Zivilisationskrankheit und können deshalb nicht allein auf individueller Ebene gelöst werden. Die "Therapie" erfordert den Aufbau neuer menschlicher und ökologischer Lebenssysteme.
Drittens: Ein Friedensprojekt kann im Äußeren so viel Frieden bewirken, wie es in seinem menschlichen Inneren erreicht hat. Zur Außenarbeit gehört deshalb die Innenarbeit im Sinne einer Selbstveränderung aller Beteiligten.
Viertens: Die Heilung des Inneren verlangt eine Heilung im Liebesbereich, denn hier liegen die größten Verletzungen. (siehe den Anhang der umfassenden Projekterklärung).
Fünftens: Die anstehende planetarische Heilungsarbeit erfordert eine umfassende Kooperation des Menschen mit allen Wesen der Natur und eine neue Einbettung der menschlichen Gesellschaft in die höheren Ordnungen des Lebens und der Schöpfung.

Zu errichten sind deshalb neue soziale Gemeinwesen, in denen diese Richtlinien einer gewaltfreien Zukunft beachtet und verwirklicht sind. Das ist nicht ein privates Projekt, sondern ein Projekt der Menschheit. Das Experiment "Monte Cerro" ist ein weiterer Schritt auf dem Weg der Verwirklichung.

Die genaueren Ausführungen über Grundgedanken und Ziele des Projekts befinden sich in der umfassenden Projekterklärung, die wir Ihnen bei Interesse gerne zusenden.
Sie enthält die folgenden Abschnitte:

Teil II: Der globale Gedanke.
Teil III: Das Experiment "Monte Cerro".
Teil IV: Anhang zum Thema Liebe, Sexualität, Gemeinschaft.


Dieter Duhm
Januar, 2004
TEIL II
DER GLOBALE GEDANKE

Die Entwicklung der Menschheit scheint in eine Sackgasse zu laufen, die mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr überwunden werden kann. Die Arbeit von Abteilungen der UNO, von NGO-Gruppen und unzähligen Friedensprojekten ist wichtig und unerläßlich, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß kaum noch eine positive Zielorientierung von globaler Größenordnung existiert. Unter den gegebenen Voraussetzungen ist eine überzeugende Perspektive für ein gewaltfreies Zusammenleben der Bewohner unseres Planeten nicht mehr erkennbar. Um günstigere Voraussetzungen zu schaffen, müßten Zentren entstehen, in denen ein gewaltfreies Zusammenleben des Menschen mit allen Mitgeschöpfen exemplarisch durchdacht und entwickelt werden kann. Der reale Aufbau solcher Zentren ist das Ziel des Projekts der Heilungsbiotope.

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